Donnerstag, 4. August 2016

Los geht´s - 4x M - München => Madrid => Miami => Medellín (3. August)

Das Packen geht diesmal recht flott - zum einen, weil die Temperaturschwankungen geringer als sonst auf meinen Reisen ausfallen dürften, zum anderen, weil ich gar nicht viel Zeit habe. Schließlich kommen abends meine vier Wohnungssitter und vorher muss noch oberflächlich sauber gemacht werden. Trotzdem kommen wieder knapp 17 Kilo zusammen (wobei die Tasche ja schon leer einiges wiegt)  - und das Handgepäckmit der Kameraausrüstung und der Technik ist nicht viel leichter... 



Nach einer kurzen Nacht, die bereits um 4:00 vorbei ist, lasse ich mich von meiner lieben Freundin Carola standesgemäß im Benz zum Flughafen kutschieren. Dort angekommen dauert der Check-in solange wie noch nie - und ich meine jetzt nicht das Warten in der Schlange, sondern den eigentlichen Vorgang. Iberia stellt genau zwei Schalter zur Verfügung, obwohl die Hölle los ist. Und beide können kaum deutsch. Meiner leider auch nicht mit dem Buchungssystem umgehen. American Airlines / Iberia sind aber auch schwierig, denn die stehen in Sachen Service / Online-Checkin auf dem Stand des ausgehenden letzten Jahrtausends. Soll heißen: ein Online-Checkin ist nicht möglich, da die Buchungssysteme beider Airlines nicht kompatibel sind. Zu allem Überfluss teilt Iberia auf gut (bzw. schlecht) Glück auf dem Interkontinentalflug einen Sitzplatz zu. Jeden Änderung kostet online € 33,- (was aber nicht möglich war, weil ich bei American Airlines gebucht habe...) und am Flughafen unverschämte € 40,-. Sei´s drum. Und nach nur 10 Minuten verzweifelten Kampfs mit den Tücken des Buchungssystems hat mein recht ahnungsloses, aber freundliches Gegenüber den Wunschplatz (einfach nur der Gangplatz einer Zweierreihe). Dann kommt die nächste Herausforderung - ich bestehe frech auf meine Bordkarte für den Flug von Miami nach Medellín. Mit Hilfe des Supervisors (die ebenfalls kein Deutsch spricht oder versteht, was aber nicht wichtig ist, weil sie eh nicht zuhört) habe ich nach nur knapp 35 Minuten eingecheckt. Und zwar bis Medellín. Hallelujah! Darauf erst einmal in die Frühstücksstube "Zum güldenen M", das rituelle Urlaubsfrühstück fassen.


 Der erste Flug hebt pünktlich ab und landet überpünktlich. Gott sei Dank, denn das Platz"angebot" ist eine Frechheit. Dagegen ist Fliegen mit Ryanair schon Business Class. Und vor mir springt ein (nicht mehr so kleines) Mädchen mit Wonne in ihrem Sitz umher. Vielen Dank auch für die blauen Knie...


 
Schließlich taucht im Fenster die dürre bleiche spanische Meseta auf. Wüsste ich es nicht besser, so könnte man glauben, die weitgehend baumlose Landschaft wäre schneebedeckt. Das ist aber bei angekündigten 38°C in Madrid nicht sonderlich wahrscheinlich. Erst als wir die Höhe reduziert haben, kommt sparsam Farbe ins Spiel bzw. in die Meseta.



In Madrid das übliche Hetzen in das Satellitenterminal. Das Boarding geht pünktlich und schnell vonstatten, aber dann fehlen ein paar Gäste und die tauchen auch nicht mehr auf. Also muss deren Gepäck wieder entladen werden. So starten wir mit einer guten Stunde Verspätung - wo doch die Umsteigezeit in Miami eh schon recht knapp bemessen ist (für die leider notwendige Einreise in die USA...). Das Platzangebot ist diesmal deutlich besser und auch wenn sich der Flug zieht wie ein Kaugummi, irgendwann landen wir tatsächlich in Miami. Von Sonne keine Spur im Sunshine State, nur bleigrauer Himmel bei 33°C. Das muss bis Ende August besser werden. Nach einigen gefühlte Meilen erreiche ich schließlich die lange, aber nicht endlose Schlange an den Einreiseschaltern. Von denen sind allerdings fast alle unbesetzt. So vergeht eine Stunde bis ich endlich von einem - sehr freundlichen! - Officer den Stempel bekomme, den ich in allen mir bekannten Ländern bei Transit gar nicht bräuchte. Welcome to the United States! Mittlerweile hat mir American Airlines eine SMS geschickt, dass sich mein Anschlussflug verspätet. Bin ich gar nicht böse drum. Als nächstes nehme ich meine Reisetasche und bringe sie zum Baggage re-drop. Über den Sinn am besten gar nicht nachdenken... Immerhin weiß ich so, dass es auch meine Tasche nach Miami geschafft hat. Dann noch die Sicherheitskontrolle passieren und schon bin ich nach 1 3/4 Stunden im Terminal meines Anschlussflugs. Jetzt habe ich eine Stärkung wahrlich verdient, zumal die Bordverpflegung bei Iberia eher spartanisch war. Also leiste ich mir ein Stück Pizza und eine Empanada. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich glauben schon in Lateinamerika zu sein. Englisch hört man jedenfalls kaum - weder von den Fluggästen noch von den Angestellten.



Der Weiterflug verzögert sich schließlich um gut 1 1/4 Stunden, aber Hauptsache es geht weiter. Zu sehen ist kaum etwas, aber das Entertainmentprogramm von American Airlines ist um Klassen besser als das von Iberia. Aber ich beschwere mich nicht, immerhin gab es jetzt auch eines bei Iberia. Für mich Premiere. Nach einem herrlichen Sonnenuntergang fliegen wir in eine Gewitterzone. Spektakulär (und sehr wackelig)!



 Mit gut einer Stunde Verspätung landen wir in Medellín - zusammen mit 6 anderen Maschinen aus dem Ausland. Was die Einreisebeamten massiv überfordert. Immerhin geht die Einreise in Kolumbien generell schneller als in die Vereinigten Staaten. Mann, ich will endlich ins Bett!!! Nach erhaltenem Stempel und warmen Worten vom Beamten zapfe ich noch frische Pesos und springe ins nächste Taxi. Der Taxifahrer ist aber anscheinend noch müder als ich... keine ideale Voraussetzung auf den vielen Kurven zwischen Flughafen und dem 30 Kilometer entfernten Medellín. Er fährt dafür einfach schneller, dann sieht er auch die anderen Autos nicht mehr so genau. Bergab kann so ein Renault Logan tatsächlich spielend 150 km/h erreichen (bei vorgeschriebenen 60 - 80 km/h). Aber dafür sind wir dann auch schnell am Hotel. Dort werde ich nach 3 Jahren gleich wiedererkannt (wie bekommt man so ein Gedächtnis?!?) und zu meinem Zimmer gebracht. Noch das Club Colombia-Bier des Urlaubs, dann falle ich ins Bett und schlafe bestens.

 

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