Ich wache nachts ein-/zweimal auf, aber schlafe gut. Morgens um 7:30 fühle ich mich schließlich wach genug für´s Aufstehen. Ich bin in Kolumbien! Ein tolles Gefühl, dass mir erst jetzt so richtig bewusst wird. Nach einer schönen langen Dusche gehe ich frühstücken und dann gleich los. Es ist noch so früh, dass im nahen Supermarkt die Handykartenverkäufer noch nicht da sind. Ich bin mir noch nicht ganz im Klaren, was ich heute so machen will. Eigentlich wollte ich mit dem Metrocable, einer ÖPNV-Seilbahn, zum Parque Arví hoch über der Stadt, aber die Berge sind im Dunst verschwunden. Auf dem Weg zum Metrostation bekomme ich dann meine Sim-Karte samt kolumbianisch-fröhlichem Smalltalk mit der Verkäuferin. Vor dem Laden stehen ein paar Chivas, die typisch kolumbanischen bunten Verkehrsmittel und Partyvehikel.
Mit funktionierendem Handy fahre ich zum botanischen Garten, den ich sehr mag. Normalerweise ist der gratis und vor allem ruhig. Heute muss ich gut €7 Eintritt zahlen und anstehen muss ich auch noch, denn in Medellín tobt gerade das Fest des Jahres, die Feria de las Flores. Es ist trotzdem schön und den Eintritt absolut wert. Ein idealer, da sehr ruhiger und gemütlicher Ort zum Akklimatisieren. Und für den Eintritt bekomme ich eine teils spektakuläre Blumenschau geboten.
Nach einer Weile im Getümmel verziehe ich mich an die Lagune und schaue Reihern, Schildkröten und großen Leguanen zu.
Schließlich meldet sich mein Magen und wünscht sich eine leichte Füllung. Im netten Café des botanischen Gartens verdrücke ich einen leckeren Pastel de Pollo und trinke einen richtig guten frischen Obstsaft (Mango, Orange, Guayaba und Minze). Danach fühle ich mich gestärkt für weitere Erkundungen. Und weil der Himmel immer wieder die Sonne durchlässt beschließe ich, doch noch zum Parque Arví hochzufahren. Dafür nehme ich erst einmal die schnelle und saubere Metro und steige dann in das erste Metrocable um. Die Seilbahn wurde gebaut, um die Armensiedlungen am steilen Hang mit der Stadt zu verbinden, denn für Straßen ist entweder kein Platz oder aber das Terrain ist viel zu steil. Hoch über den Dächern der einfachen Ziegelhäuser geht es den Hang hinauf. Nach dem Umsteigen in das zweite Metrocable ändert sich bald die Szenerie - der Blick auf die Stadt im engen Aburrátal ist atemberaubend. Es geht über Wälder zum Naherholungsgebiet Parque Arví. An der Endstation sind jede Menge Stände aufgebaut und nach einem kurzen Spaziergang gönne ich mir einen großen Becher frisches Obst - Erdbeeren, Mispeln und winzige Guaven. Sehr lecker!!! Es gibt also noch Erdbeeren, die selbst weiß noch intensivst nach Erdbeere schmecken!
Ich sitze noch eine Zeit in der Sonne, fahre dann wieder ins Tal hinab. Die Blicke sind unglaublich. Von hier oben sieht sogar ein Armenviertel fast idyllisch aus.
Mit der Metro fahre ich ins (alte bzw. volkstümliche) Herz der Metropole, zum Parque Berrío und dem Botero-Platz. Mitten im Gewimmel der Menschen stehen dort über zwanzig Skulpturen des bekannten Medelliner Künstlers.
Jetzt bin ich das vierte Mal in Medellín - da sollte ich doch endlich mal das Museo de Antioquia besuchen. Hier gibt es neben den Werken Boteros wenig, was mich interessiert.
Aber im Erdgeschoss gibt es noch zwei schöne, ruhige Innenhöfe. Da setze ich mich ein wenig hin und höre den Brunnen beim Plätschern zu.
Dann schlendere ich über die Plazuela Botero zurück zur Metro und fahre "heim".
Noch ein Abstecher zum Supermarkt, aber dann brauche ich eine kurze Siesta - und mein Handy das Ladegerät. Abends gehe ich zu meinem Lieblingsitaliener in Kolumbien, Opera Pizza. Die Pizza ist noch immer sehr lecker!
Den restlichen Abend verbringe ich beim bloggen und packen für meine zwei Tage Paradies am Pazifik. Morgen früh um 4:30h muss ich zum Stadtflughafen. Und deswegen gibt es für heute nicht mehr zu berichten. Der nächste Blogeintrag dann frühestens am 7. August, denn im Paradies gibt es bekanntlich weder Strom noch Internet.
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